PRESSEMITTEILUNG 27/2025
Erftverband beginnt mit vorbereitenden Maßnahmen am Kommerner Mühlensee
Bergheim/Mechernich, 4. August 2025. Die Stadt Mechernich hat im Januar 2025 einen Antrag beim Kreis Euskirchen eingereicht, den Kommerner Mühlensee in ein Hochwasserrückhaltebecken (HRB) umzugestalten. Mit der im Juli erteilten Genehmigung übernimmt der Erftverband die Maßnahme von der Stadt. Bauvorbereitende Fällarbeiten haben bereits im Januar stattgefunden. Anfang August beginnt der Erftverband nun mit der Entleerung des Sees, damit das Sediment im See trocknen kann und so bearbeitbar wird.
Das Ablassen des Wassers wird sehr langsam und kaum sichtbar erfolgen. So wird im weiteren Verlauf des Bleibachs ein Schwall mit einem starken Sedimentaustrag verhindert. Die Abgabemenge wird an die Witterungsverhältnisse und den entstehenden Sedimenttransport angepasst. Die Stadt Mechernich, die Untere Wasserbehörde als Genehmigungsbehörde und der Fischereipächter des Sees sind über die Entleerung informiert. Letzterer wird sich um die Entnahme des Fischbestandes kümmern.
Umbau in ein Hochwasserrückhaltebecken
Für den Umbau in ein Hochwasserrückhaltebecken mit dem geplanten Rückhaltevolumen muss der See abgelassen, das Sediment abgetragen und die Sohle eingetieft werden. Zudem wird der Sandfang, der zwischen der heutigen Seefläche und dem Mühlenpark liegt, abgesenkt und Teil des HRB. Der Bleibach wird künftig in einem unbefestigten Bachlauf durch das Becken geführt, in dem er sich eigendynamisch entwickeln kann. Im Becken werden ein Teich und mehrere temporäre Kleingewässer angelegt, in denen verschiedene Amphibien laichen können. Durch das Becken führen Spazierwege, die die Beobachtung der Auenentwicklungen ermöglichen.
So funktioniert die Hochwasserentlastung
In dem bestehenden Staudamm des Mühlensees ist ein nach oben offenes Trogbauwerk integriert, durch das der Bleibach fließt. Das neue Trogbauwerk ist ökologisch durchgängig, stellt also – anders als der Mühlensee bisher – kein Wanderhindernis für Fische dar. An das Durchlassbauwerk schließt das neu zu schaffende kombinierte Drossel- und Hochwasserentlastungsbauwerk an. Über die Drossel wird nur so viel Wasser in Richtung der Ortslage Kommern weitergeleitet, wie der Bleibach hier schadlos abführen kann. Die Hochwasserentlastung sorgt dafür, dass das Dammbauwerk auch dann noch standsicher ist, wenn bei seltenen Hochwasserereignissen mehr Wasser in das Becken fließt, als dieses aufnehmen und ableiten kann.
[Luftbild Kommerner Mühlensee; Quelle: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress]
Weitere Informationen:
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Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft (hwsErft)
Die Interkommunale Hochwasserschutzkooperation Erft wurde als Reaktion auf die Flutkatastrophe von 2021 ins Leben gerufen und verfolgt einen umfassenden Ansatz zum Hochwasserschutz, der das gesamte Flussgebiet der Erft berücksichtigt. Als integraler Bestandteil des Klimaanpassungsplans des Umweltministeriums strebt die Kooperation danach, die Hochwasser-Resilienz in der Region nachhaltig zu erhöhen.
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