Erftverband berichtet über Fortschritt seines bisher größten Renaturierungsprojekts
Bergheim/Erftstadt, 30. Juni 2025. In der Erftaue zwischen Erftstadt-Gymnich und Kerpen-Türnich wird die Erft verlegt. Im Juni 2024 fand der offizielle Spatenstich im Beisein von NRW-Umweltminister Oliver Krischer statt. Bei der Baustellenbesichtigung rund ein Jahr später stellten die Fachleute des Erftverbandes den aktuellen Stand der Baumaßnahme der Presse vor.
Die Renaturierung der Erft zwischen Erftstadt-Gymnich und Kerpen-Türnich dient im Wesentlichen der Wiederherstellung eines naturnahen Gewässerabschnitts. Durch die Schaffung vielfältiger Sohl- und Uferstrukturen als Lebensräume für Fische und das sogenannte Makrozoobenthos (substratgebundene wirbellose Gewässertiere) soll der ökologische Gewässerzustand verbessert werden. Aus dem heute 2,5 km langen und technisch ausgebauten Gewässerabschnitt wird eine 5,5 km lange neue Trasse mit Anbindung an die natürliche Aue entstehen.
Die vorhandenen Sohlschwellen, die für Fische unpassierbar sind, werden künftig durch ein beckenartiges Raugerinne ersetzt. Die Arbeiten starten hier im Juli/August. Auch der Brückenbau schreitet voran, mit dem die bestehenden Wegeverbindungen aufrechterhalten werden. Die Bauarbeiten an der Brücke der Balkhausener Straße wurden im Januar 2025 begonnen und werden voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen. Der Oberbau der Radwegebrücke wurde im März als fertiges Element geliefert und auf die vorbereiteten Widerlager aufgesetzt. Die Wirtschaftswegebrücke südlich der Gymnicher Mühle befindet sich aktuell ebenfalls im Bau. Die abschließenden Arbeiten dauern in etwa noch bis Oktober 2025 an. Auch die neue Wehranlage an der Kleinen Erft nimmt Gestalt an. Anfang Juli werden dort die Schütztafeln eingebaut.
Der Umschluss wird im Oktober dieses Jahres erfolgen; so nennen es die Fachleute, wenn das Gewässer von seinem alten in das neue Bett geleitet wird. Parallel dazu wird die Befischung des alten Erftverlaufs erfolgen, der danach trockengelegt und verfüllt wird. Der Straßenbau ist ab November geplant. Mit der Einsaat von heimischen Pflanzen und der Verfüllung der alten Wehranlage sowie restlichen Erdarbeiten soll die Maßnahme voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen sein. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Renaturierung mit dem Höchstsatz von 80 Prozent.
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