Die Erft

Apr 22, 2021 | Flüsse und Seen

Die Erft entspringt wenige Kilometer südlich von Bad Münstereifel, wo bei den Ortschaften Frohngau und Holzmühlheim, gut 400 Meter über dem Meeresspiegel, Grundwasser aus dem Gebirge als Bach den Fuß der Eifel hinabfließt. Zum Fluss geworden durchquert die Erft ab Euskirchen die flache Bördenlandschaft inmitten weiter Ackerflächen, fließt vorbei an Dörfern, kleinen Städten, Braunkohlenbaggern und Großkraftwerken, auch durch rekultivierte Landschaft mit neuen Wäldern und Seen. Nach 104 Kilometern mündet sie bei Neuss auf einer Höhe von nur noch 26 Metern über dem Meeresspiegel in den Rhein.

Das Einzugsgebiet der Erft umfasst eine Fläche von 1.827 Quadratkilometern und lässt sich in zwei unterschiedliche Bereiche einteilen. Diese sind einerseits die Eifel mit anstehenden Festgesteinen, andererseits die Niederrheinische Bucht mit jüngeren Lockersedimenten. Der Zweiteilung entspricht die typologische Einordnung der Erft, wonach der Oberlauf zu den karbonatischen Mittelgebirgsbächen, der Mittel- und Unterlauf zu den kiesgeprägten Tieflandflüssen zählt. Wichtige Nebenflüsse der Erft sind von Süden und Osten zufließend die Swist, der Gillbach und die Norf, westlich zufließend der Veybach, der Rotbach und der Neffelbach.

Das Erftgebiet ist eine seit der Antike besiedelte Kulturlandschaft. Seit den Rodungen im Mittelalter spülten Niederschläge Material von den ungeschützten Böden, das sich in der Niederung zu mächtigen Auenlehmschichten ablagerte. Zusammen mit dem Wasseraufstau zum Betrieb zahlreicher Mühlen veränderte dies das Gefälle der Erft. Die resultierende flächenhafte Versumpfung im Mittellauf gaben den Anlass zur großen Erftmelioration im 19. Jahrhundert, in deren Zug die Erftaue mit großem technischem Aufwand verändert wurde.

Zur Mitte des 20. Jahrhunderts erforderte die großtechnische Gewinnung der Braunkohle ein weiträumiges Abpumpen des Grundwassers. Zum Ableiten dieses Sümpfungswassers, aber auch zum weiteren Hochwasserschutz wurde die Erft erneut ausgebaut. Zudem musste ihr Lauf mehrfach dem heranrückenden Tagebau weichen.

Rückläufige Sümpfungswassereinleitungen erfordern in den kommenden Jahrzehnten eine Anpassung des Erftbetts an den künftig geringeren Abfluss. Die neuerliche Umgestaltung wird die Erft zu einem Gewässer entwickeln, das seinem ursprünglich natürlichen Zustand wieder näher kommt.

PRESSEMITTEILUNG 11/2024

Erftverband und Naturparkzentrum machen Umweltverschmutzung erlebbar

Bergheim/Erftstadt, 19. April 2024.

Die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen der Städtischen Realschule Bad Münstereifel haben kürzlich den Kurs „Mitläufer im Wasserkreislauf: die Reise des Plastikmülls“ am Naturparkzentrum Gymnicher Mühle besucht. In diesem Kurs erlernen die Jugendlichen Grundlagen des Einflusses von Plastikmüll auf uns und unsere Umwelt.

Im Rahmen dieses Besuchs hat der Erftverband dem Naturparkzentrum ein besonderes Eissturmvogel-Präparat überreicht. Der Vogel ist so präpariert, dass der mit Plastik gefüllte Magen sichtbar ist. Diese eindrucksvolle Darstellung verdeutlicht auf drastische Weise die Auswirkungen von Plastikmüll auf die Natur. Die Schülerinnen und Schüler hatten somit die Möglichkeit, die direkten Folgen unseres Konsumverhaltens zu erleben und für den Umweltschutz sensibilisiert zu werden. Das Präparat wird zukünftig im Bildungsprogramm des Naturparkzentrums eingesetzt.

 

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