Vettweiß-Disternich

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Gewässerprojekte

Steckbrief:

Status: in Planung
Maßnahme: Renaturierung des Neffelbachs bei Vettweiß-Disternich
Fokus: Renaturierung
Ort:  Vettweiß-Disternich
Fluss: Neffelbach
Baubeginn: voraussichtlich Sommer 2026
Fertigstellung: voraussichtlich Ende 2026

Lageplan Vettweiß Disternich

Aktueller Stand

Der Neffelbach wird auf einem 600 m langen Abschnitt zwischen den Vettweißer Ortslagen Sievernich und Disternich renaturiert. In diesem Abschnitt ist die Gewässerstruktur stark bis deutlich verändert. Das zeigt sich besonders darin, dass der Verlauf gestreckt und das Bachprofil über den gesamten Verlauf stark ausgebaut ist. Die Querschnittsform entspricht einem Trapez.

Ziel des Projekts ist es, den Neffelbach wieder in einen naturnahen Verlauf zu überführen. Dazu wird ein neues Bachbett hergestellt. Der Bach erhält einen mäandrierenden Verlauf, wodurch er auf dem renaturierten Abschnitt von 600 m auf 880 m verlängert wird.

Das neue Profil ist, wie bei Referenzgewässern des gleichen gewässertyps, kastenförmig und erhält Tief- und Flachwasserbereiche, die sich abwechseln. Zudem werden Mittelinseln und sogenannte Sekundärauen angelegt. Das sind kleinräumige Bereiche im Bachbett, die temporär überflutet werden. So entstehen vielfältige Strukturen, die als Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten dienen. Zusätzlich wird Totholz in das Bachbett eingebracht, das der Wiederherstellung der natürlichen Strukturen dient.

Im Zuge der Renaturierung werden ein Sohlabsturz und eine Sohlrampe zurückgebaut. Somit wird die Bachsohle von Stufen befreit, die für viele Fische nicht überwindbar sind. Dadurch wird auch die ökologische Durchgängigkeit des Bachabschnitts verbessert. Fische und andere Gewässerlebewesen werden den Bachlauf zukünftig ohne Hindernisse durchwandern können.

In den Bereichen neben dem Flussverlauf wird ein Entwicklungskorridor ausgewiesen, in dem sich der Neffelbach künftig frei entfalten kann. Die Flächen innerhalb des Korridors werden bepflanzt und danach der Eigendynamik überlassen. Damit wird der Grundstein für die Entwicklung eines naturnahen Gewässerumfeldes gelegt.

Der ausgehobene Boden verbleibt im Planungsgebiet und wird zur Verfüllung des alten Bachlaufs genutzt. Überschüssiges Material wird flächig auf den Grünlandflächen verteilt, sodass diese weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können.

Im Dezember 2024 hat der Erftverband den Genehmigungsantrag beim Kreis Düren eingereicht, der aktuell das Verfahren durchläuft. Der Baubeginn ist für Sommer 2026 geplant. Die geschätzte Bauzeit beträgt fünf bis sechs Monate.

Die vorläufig geschätzten Baukosten betragen rund eine Million Euro.