Trockenphasen und heftige Starkniederschläge

PRESSEMITTEILUNG 45/2025

Erftverband wertet Wasserwirtschaftsjahr 2025 aus

Bergheim, 9. Dezember 2025. Das Wasserwirtschaftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. November bis zum 31. Oktober des Folgejahres und dient der einheitlichen Erfassung von Niederschlägen, Temperaturen und Wasserständen. Es ermöglicht eine klare Bewertung hydrologischer Entwicklungen unabhängig vom Kalenderjahr. Auch der Erftverband zieht jährlich Bilanz und stellt die Ergebnisse für sein Verbandsgebiet bzw. Tätigkeitsbereich vor. Die Auswertung für 2025 zeigt deutlich, wie stark Trockenphasen und Starkniederschläge die Wasserbilanz beeinflusst haben.

Trockenphasen im Verbandsgebiet

Das vergangene Wasserwirtschaftsjahr im Tätigkeitsbereich des Erftverbandes war geprägt von längeren Trockenphasen. Sehr trocken war insbesondere der März, aber auch im Februar und August lagen die Niederschlagsmengen deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Auf der anderen Seite war das Wasserwirtschaftsjahr von hohen Niederschlagssummen im Januar und vor allem von heftigen Starkniederschlagsereignissen im Sommer geprägt.

Starkniederschläge und Temperaturabweichungen

Beispielsweise sorgte ein sehr heftiges Gewitter am 31. Mai für Überschwemmungen und erhebliche Schäden in Erftstadt-Herrig. Ein weiteres sehr intensives Ereignis trat im Bereich Zülpich am 14. Juni auf. Verbandsweit hohe Niederschlagsmengen fielen am 9. September 2025. Fast alle Messstationen im Erft-Einzugsgebiet verzeichneten an diesem Tag die höchsten Tagessummen im Wasserwirtschaftsjahr. Der Schwerpunkt des Ereignisses lag in den Bereichen Bedburg und Mönchengladbach, wo bis zu 150 mm Niederschlag in 12 Stunden gemessen wurden. Dieses Ereignis trug dazu bei, dass der September im Verbandsgebiet überdurchschnittlich nass war und das Sommerhalbjahr trotz längerer Trockenperioden ziemlich genau dem langjährigen Mittelwert entsprach. Insgesamt erreichte das Wasserwirtschaftsjahr im Tätigkeitsbereich mit 679 mm fast die Werte des langjährigen Mittels 1961–1990, wobei das Defizit im Winter bei etwa 4 Prozent und im Sommerhalbjahr bei unter 1 Prozent lag. Die mittlere Temperatur im Tätigkeitsbereich betrug 11,4 °C und damit etwa 1,7 °C mehr als im Vergleichszeitraum (1961–1990). Die Abweichungen waren vor allem auf einen überdurchschnittlich warmen März (+2,4 °C) und Juni (+3,4 °C) zurückzuführen.

Grundwasserstände und Kappungsmaßnahmen

Zu Beginn des Wasserwirtschaftsjahres 2025 lagen die Grundwasserstände in vielen Regionen und insbesondere in den Niederungsgebieten mit Vernässungsproblematik weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Kappungsanlagen in Korschenbroich waren somit weiter in allen vier Ortsteilen in Betrieb und konnten teilweise erst im März, überwiegend sogar erst im Mai 2025 abgeschaltet werden. Seitdem sind die Grundwasserstände witterungsbedingt überwiegend gefallen und befinden sich derzeit auf einem mittleren bis leicht erhöhten Niveau.

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