Blockheizkraftwerk

[Ein Blockheizkraftwerk, kurz BHKW, ist eine Kombination aus Kraftmaschine und Heizung. Es kann also einen Brennstoff in elektrische Leistung und Wärme umwandeln.]

Was  ist eigentlich ein BHKW ?

Ein Blockheizkraftwerk ist kurz gesagt eine Kombination aus Kraftmaschine und Heizung, es kann also einen Brennstoff in elektrische und Wärmeleistung umwandeln.

Vorstellen kann man sich Blockheizkraftwerke wie große Motoren, die allerdings nicht wie beim Auto ein Getriebe und schließlich Reifen ins Rollen bringen, sondern einen Generator antreiben und dabei sehr viel Abwärme entsteht.

Wie funktioniert ein BHKW?

Die Rolle der Faulgasverstromung

Verbrannt wird im Fall der Faulgasverstromung eine Mischung aus hauptsächlich Methangas und Kohlendioxid. Dieses Gasgemisch entsteht durch einen komplexen bakteriellen Umsetzungsprozess im Faulbehälter. Hier wandeln noch richtige Urzeitbakterien die im Schlamm und Abwasser vorhandenen Nährstoffe schließlich zu Methangas und CO2 um.

Die Aufbereitung des Brennstoffs

Bio- oder Faulgas hat je nach Nährstoffzugabe eine immer etwas unterschiedliche Zusammensetzung, neben den gewünschten Inhaltsstoffen entstehen auch unerwünschte Nebenprodukte wie z.B. Schwefelverbindungen.

Damit diese den Verbrennungsprozess im Blockheizkraftwerk nicht stören, muss das Gas zunächst aufbereitet werden. Auf dem Weg zum BHKW durchläuft der Brennstoff unterschiedliche Stationen und wird je nach Aufbau der Anlage über einen Kiesfilter und später in einem Aktivkohlefilter gereinigt.

Das Gasgemisch kann in einem Gasspeicher gelagert werden und gelangt so schließlich zum Blockheizkraftwerk. Hier angekommen wird das Gas zunächst verdichtet und zusammen mit Luft in die Brennkammer geströmt. Dort werden wie bei einem regulären Verbrennungsmotor Kolben angetrieben, die ihre mechanische Kraft an den Generator übertragen und somit elektrische Leistung erzeugt wird.

Die Erzeugung von Strom und Wärme

Durch den Verbrennungsprozess entsteht Abwärme, die über einen klassischen Abgaswärmetauscher nutzbar gemacht wird. Auf unseren Kläranlagen fließt ein Großteil der erzeugten Wärmeleistung direkt zurück in den Faulprozess um es den Urzeitbakterien gemütlich zu machen.

Welche Vorteile hat ein BHKW?

Die Nutzung der Abwärme

Viele der insgesamt 16 Blockheizkraftwerke beim Erftverband erzeugen jedoch genug Abwärme um beispielsweise Betriebsgebäude zu beheizen und warmes Wasser für Reinigung und Duschen bereitzustellen.

Die Reduzierung der Betriebskosten

Durch die Verbrennung von Faulgas in einem Blockheizkraftwerk kann ein erheblicher Anteil an Strom und Wärme zum Betreiben der Kläranlagen selbst hergestellt werden, dies verringert nicht nur die Betriebskosten sondern ist auch ein wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Wasserwirtschaft.

Blockheizkraftwerk auf der Kläranlage Kenten Blockheizkraftwerk auf der Kläranlage Kenten

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