Kanalnetzbetreiber in NRW sind laut Selbstüberwachungsverordnung (SüwVO Abw) verpflichtet, die erhobenen Messdaten an Regenbecken auszuwerten und zu dokumentieren. Aktuell fehlen jedoch einheitliche Kriterien sowie durchgängige Prozesse zur softwarebasierten Datenübernahme und -Auswertung.
Im Rahmen des Pilotprojekts Regen 4.0 erarbeitet der Erftverband gemeinsam mit vier Projektpartnern einen Leitfaden, der Lösungsmöglichkeiten zur effizienten Umsetzung von Messgeräteinstallation und softwareunterstützten Datenauswertung an Regenbecken aufzeigt. Ziel des Leitfadens ist es, die Netzbetreiber mit praxisbezogenen Hinweisen zu den folgenden Themen bei der erfolgreichen Umsetzung der Selbstüberwachungsverordnung zu unterstützen:
- Erarbeitung von Messkonzepten und Installation von Messtechnik an Regenbecken
- Einführung eines softwareunterstützten Betriebs- und Messdatenmanagements (MDMS)
- Standardisierung der Datenauswertung (Prüfung und -korrektur)
- Auswertekriterien und Hinweise zu Art und Umfang der Berichterstattung nach SüwVO Abw
Neben einem einheitlichen und belastbaren Berichtswesen ist es Ziel des Leitfadens, eine verlässliche Datengrundlage zur Niederschlagswasserbehandlung, bedarfsorientierte Kanalnetzbewirtschaftung und Maßnahmenplanung zur Verbesserung der Gewässerqualität zu schaffen. Dabei wird auf die spezifischen Randbedingungen kleiner, mittlerer und großer Netzbetreiber eingegangen.
Das Pilotprojekt Regen 4.0 wird durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW sowie die Bezirksregierungen Detmold und Köln begleitet. Die Projektförderung erfolgt durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW.
[Bergheim, 23. März 2017]