Die naturnahe Umgestaltung der Erft bei Bedburg wird aufgrund der Witterungsverhältnisse mit außergewöhnlich viel Regen voraussichtlich bis Ende Juli dauern. Vor sechs Wochen hat der Erftverband damit begonnen, das rechte Ufer der Erft zwischen Feuerwache und Realmarkt auf einer Länge von zirka 500 Metern und auf einer Breite von rund 25 Metern abzusenken und dafür das Erdreich rund drei Meter tief abzutragen. Die so entstehende „Sekundäraue“ dient bereits bei kleineren Hochwasserereignissen als natürlicher Rückhalteraum. Zusätzlich wird das Gewässerbett der Erft verbreitert und Flachwasserzonen angelegt. Diese bieten Tier- und Pflanzenarten, die an wechselfeuchte Standorte angepasst sind, neue Lebensräume.
Im Herbst wird der Erftverband zum Abschluss der Maßnahme standorttypische Pflanzen in der neu gewonnenen Aue anpflanzen. Das wieder mit seiner Aue vernetzte Gewässer bildet in diesem Abschnitt einen wichtigen Trittstein für die ökologische Entwicklung der Erft. Das Zurückgewinnen von Auenflächen, Entfesseln des Gewässers und die sich entwickelnden neuen Lebensräume im und am Gewässer werden sich auch auf andere Abschnitte der Erft positiv auswirken.
Die „Sekundäraue Bedburg“ ist Teil des Perspektivkonzepts „Erftumgestaltung 2045“ (Abschnitt 18), das die naturnahe Gestaltung des Flusses nach dem Ende des Braunkohlentagebaus vorsieht. Nach der naturnahen Umgestaltung der Erft bei Bergheim-Kenten ist dies das zweite große Projekt aus dem Perspektivkonzept, das der Erftverband umsetzt. Das Land NRW fördert die rund 500.000 Euro kostende Maßnahme in Bedburg zu 80 Prozent.
[Bergheim, 5. Juli 2017]